Und wieder hieß es: Koffer packen, ab in das Flugzeug steigen und nach Fernost fliegen. Auf dieser Reise war zusammen mit Roswitha Halbach und Designerin Momo Kösling unser Grafiker Elmar Prell an Bord. Er war das erste Mal in China – eine echte Entdeckungstour. Elmar hat ein bisschen was erzählt und eine Menge Fotos mitgebracht. Schaut selbst.

Halbach Seidenbänder: Chinareise im Frühjahr 2016

Elmar liebt das Reisen, das Entdecken von Land und Leuten. Von daher war die Spannung und Vorfreude auf die große Unbekannte ganz schön groß. Gleich bei der Ankunft war klar, diese Reise wird ein besonderes Erlebnis: landschaftlich extrem, Größenverhältnisse extrem, Kontraste extrem – viel weite Fläche, plötzlich aufsteigende Berge, riesige Bahnhöfe und schnelle Züge, kleine Transportmopeds, dörfliche Bebauung, dicht besiedelte Städte.
Apropos Zugfahren: Das Kaufen von Bahntickets war eine echte Herausforderung. Das schien auch den Einheimischen klar zu sein. Denn hinter die Deutschen stellte sich kein Chinese mehr in die Warteschlange …

Wie immer stand bei dieser Reise die Arbeit im Vordergrund. Besuche von Lieferanten und Produktionsstätten sind die Hauptaufgabe der kleinen Reisegruppe. Roswitha Halbach ist es sehr wichtig, neue Produzenten und Möglichkeiten zu entdecken. Vor allem aber strebt sie an, die zum Teil über Jahre gewachsenen Beziehungen zu stärken. Und wer schon mal Geschäftsbeziehungen nach Fernost hatte weiß, dass langfristige Kooperationen keine Selbstverständlichkeit sind. In einem Land, in dem sich so vieles derart schnell ändert wie in China, ist Kontinuität alles andere als sicher. Diese Kontinuität ist aber extrem wichtig, will man Produkte vermarkten, die innovativ, einzigartig und von gleichbleibend hoher Qualität sind. Das gelingt nur mit einer vertrauensvollen Zusammenarbeit.
Wenn ihr mehr darüber lesen möchtet wie die Lieferantenbesuche ablaufen: Im Beitrag „Incredible China“ erfahrt ihr es.

Normalerweise sitzt Elmar während der Reisen am anderen Ende der heißen Leitung im Remscheider Büro. Die heiße Leitung? Ja, klar! Während die einen unterwegs sind, arbeiten die anderen in Deutschland natürlich an der Kollektion weiter.
Da Halbach viel nach eigenem Design produzieren lässt, muss parallel zu den Lieferantenbesuchen am Design weitergefeilt werden. Fotos, Informationen und Entwürfe fliegen virtuell hin und her. Sobald es eine gute Internetverbindung gibt, wird der Rechner angeworfen {meistens noch spätabends im Hotel} und so viel wie möglich auf den Weg gebracht.
Um einen Eindruck von den gestalterischen und produktionstechnischen Möglichkeiten zu bekommen, war Elmar bei dieser Chinareise mit von der Partie. Denn nur, wenn man weiß wie es in China zugeht, können Abläufe darauf abgestimmt und Prozesse während der Kollektionsentwicklung optimiert werden. Und wenn’s erforderlich war, konnte Elmar dieses Mal seine Fähigkeiten direkt vor Ort einsetzten.
Übrigens: Das, was hier nach einem herrlich entspannten Sit-in aussieht, war in Wahrheit die einzige Möglichkeit zum Auftauen. Zur Reisezeit war’s ganz schön kalt und in der Halle so eisig, dass das einzige Sonnenzimmer kurzfristig zum Arbeitsraum umfunktioniert wurde.

Elmar wäre nicht Elmar, wenn er nicht jede freie Minute genutzt hätte, um was vom Land zu sehen. Vor allem das Typische zu entdecken war sein Ziel. Ihm sind dabei immer wieder die kulturellen Unterschiede und starken Kontraste aufgefallen. So wie dieser Garten inmitten der Stadt – von chinesischen Selbstversorgern wird jede freie Fläche genutzt.

Wahrscheinlich verbindet jeder mit China chaotischen Verkehr. Elmar hat das bestätigt. Die ersten Tage konnte er die Autofahrten fast nur mit geschlossenen Augen ertragen. Später hatte der, der vorne saß, die Aufgabe, die hinten Sitzenden zu warnen, wenn der Fahrer mal wieder im Affenzahn auf Bodenwellen oder Poller zuraste.
Beeindruckt war Elmar vom geschäftigen Treiben überall: In jeder noch so kleinen Gasse wurde irgendetwas produziert, hin und her transportiert, in Garagenläden verkauft …

… oder es wurden diverse Lebensmittel zum Trocknen ausgebreitet. Und überall knattern Mopeds, Motorräder und bahnten sich ihren Weg zwischen Autos, Menschen und frei laufenden Tieren. Hupen gehört zum Dauergeräusch auf chinesischen Straßen.

Dass auch das Thema Essen bei den Chinareisen immer sehr speziell ist, haben wir euch schon berichtet. Momo hatte von einer der letzten Reisen viele Bilder mitgebracht. Die gibt’s im Beitrag „To China and back“.
Die Fische hier ahnen wohl schon, dass sie bald vom Koch gefischt und fangfrisch verarbeitet werden …

Chinesische Speisen am typischen Drehtisch in netter Runde haben Elmar gut geschmeckt. Einmal gab’s extra für ihn eine komplette Pekingente. Dabei hätte ihm zum Probieren ein kleines Stückchen gereicht …  Ab und zu musste aber einfach mal ‘ne Pizza auf den Teller!

Kontraste zwischen alt und neu gab’s in Shanghai viele zu sehen.

Die Skyline auf der einen Seite des mitten durch die Stadt fließenden Huangpu-Flusses, auf der anderen Seite der alte Teil der Stadt.

Roswitha Halbach, Momo und Elmar haben auf der Chinaseise ebenfalls den Lieferanten unseres Lieblings Tafelstoff besucht. Das ist eine sehr vielversprechende Zusammenarbeit! Neben der Qualitätskontrolle wurden vor Ort neue Ideen erarbeitet. So macht Produktentwicklung wirklich Spaß: Wenn man einen Partner hat, der genauso begeistert vom Material ist und Lust hat, kreativ zu arbeiten.
{DIY-Ideen, die ihr mit dem tollen Tafelstoff umsetzten könnt, haben wir euch schon gezeigt. Ihr findet sie unter dem Tag Tafelstoff.}

Danke, Elmar, für deine Reiseimpressionen!